Heute Warnstreik an den Berliner Flughäfen
Feb 2017, NewsInformationen für Passagiere
Liebe Passagiere,
wir, die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste sehen uns leider heute gezwungen, in den Warnstreik zu treten. Die damit verbundenen Flugausfälle- und Verspätungen bedauern wir sehr.
Wir fordern einen Euro mehr pro Stunde. Die Arbeitgeber bieten uns jedoch eine Erhöhung von 10 Cent pro Stunde.
Davon können wir nicht leben und legen deshalb heute die Arbeit nieder.
Die Verantwortung dafür tragen jedoch die Unternehmen im Luftverkehr: die durch den Flughafen ausgegründeten Bodenverkehrsdienstleister sowie die Fluggesellschaften
Die Luftverkehrsbranche Deutschlands wächst und boomt seit über einem Jahrzehnt. Wir Beschäftigten in den Bodenverkehrsdiensten fertigten in 2016 insgesamt 800.000 internationale Flüge ab und betreuten 220 Millionen Passagiere. Das sind 45 Millionen mehr als vor 10 Jahren.
Wir sind aber kaum mehr Personal! Und wir verdienen im Schnitt rund 25% weniger als vor 10 Jahren! Grund dafür ist u.A. der gnadenlose Preisdruck der Fluggesellschaften auf unsere Unternehmen. Für immer weniger Lohn sollen wir mit immer weniger Personal immer mehr Arbeit erledigen. Dies hat gefährliche Folgen:
72 Prozent unter uns berichten, dass Sicherheits- und Qualitätsvorgaben aufgrund des Arbeitsdrucks und des Personalmangels nicht immer eingehalten werden
können.
Die Kosten der Bodenverkehrsdienste an einem Airline-Ticket machen durchschnittlich 10% aus. Das sind bei einem 100 Euro Ticket 10 Euro.
Eine Gehaltserhöhung von etwa 10% würde nur 1 Euro mehr pro Ticket kosten. Das sollte uns sicheres Fliegen Wert sein.
Wir sind uns sicher: auch Sie als Passagiere sind bereit, allem Wunsch nach günstigen Tickets zum Trotz, sich einen sicheren Flugverkehr etwas kosten zu lassen. Denn bei dem jetzigen Arbeitsdruck und Personalmangel ist die Einhaltung der Qualitäts- und Sicherheitsstandards, vor allem bei der Be- und Entla-dung der Flugzeuge akut in Gefahr.
Weitere Infos: www.verdi-airport.de