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Arbeitgeber in Berlin eskalieren den Konflikt

Tarifkommission beschließt Urabstimmung zum unbefristeten Streik

Am 17. Februar 2017 fand die fünfte Verhandlungsrunde für die etwas mehr als 2000 Beschäftigten aus den Bodenverkehrsdiensten statt. Eine Einigung für einen neuen Vergütungstarifvertrag ist unmöglich gewesen.
Die Vertreter der Arbeitgeber teilten uns mit, dass sie den Warnstreik vom Vorabend für unverhältnismäßig halten und ja bereits beim letzten Termin, also am 10. Februar 2017, ein faires Angebot unterbreitet hätten. Alleine diese Positionierung zeigt, wie weit die Arbeitgeber den Bezug zur eigenen Mannschaft verloren haben. Die in den Belegschaften bekannte Ignoranz vieler Arbeitgeber, die betrieblichen Missstände abzustellen und die unzähligen Probleme zu lösen, zeigt sich jetzt auch in den Tarifverhandlungen. Der Widerspruch wird besonders deutlich, wenn die Arbeitgeber das Angebot von Gehaltssteigerungen von 1% für ein faires Angebot halten. Zeitgleich streicht man aber schon bei einer Warnstreikankündigung vorab mehr als 80% der Flüge. Würde man selbst das Angebot für fair halten, müssten die Arbeitgeber davon ausgehen, dass die Streikbereitschaft der Beschäftigten damit gebrochen ist. Flugstreichungen wären also gar nicht nötig. Unsere Arbeitgeber haben den Bezug zu den Belegschaften verloren und sorgen nur noch für Kopfschütteln.
Genau das zeigte sich auch im heutigen Verhandlungsverlauf. Es wurde kein neues Angebot vorgelegt, die mageren Gehaltserhöhungen vom letzten Mal sind das letzte Angebot der Arbeitgeber. Sie verweigern sich den Verhandlungen und provozieren einen noch nie dagewesenen Konflikt mit den Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste in Berlin und Brandenburg.
Warnstreiks, um die Arbeitgeber zu konstruktiven Verhandlungen zu bewegen, machen unter den Voraussetzungen keinen weiteren Sinn. Die Arbeitgeber treiben mit dem Vorgehen die Belegschaft in eine Urabstimmung und in einen unbefristeten Streik. Wie die Arbeitgeber im Bodenverkehrsdienst mit der eigenen Belegschaft, aber auch den Passagieren umgehen, ist beschämend. Anstelle am Verhandlungstisch nach Lösungen zu suchen, wird jetzt versucht Passagiere gegen die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufzubringen.
Was sind wir und unsere Arbeit unseren Arbeitgebern aber auch den Airlines überhaupt wert? Beide haben nicht verstanden, dass Bodenverkehrsdienstleistungen keine Ramschprodukte sind, sondern hochwertige, sicherheitsrelevante und ganzheitliche Dienstleistungen. Die Tarifkommission hat die Verhandlungen auf dieser Basis einstimmig für gescheitert erklärt. Wir werden in den nächsten Tagen eine Urabstimmung für unbefristete Streiks vorbereiten und mit euch gemeinsam am 24. Februar auf unserer Mitgliederversammlung die Durchführung klären.
Eure Flächentarifkommission
http://mitgliedwerden.verdi.de

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