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Flughafen Köln-Bonn

Geschäftsführung droht mit dem Verlust von mind. 700 Arbeitsplätzen

Nach wochenlangen Verhandlungen hat die Tarifkommission der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in den heutigen Verhandlungen einen weitreichenden Vorschlag zur Sanierung des Bodenverkehrsdienstes (BVD) am Köln-Bonner Flughafen vorgelegt. Dieser sieht einen jährlichen Lohnverzicht der Beschäftigten von insgesamt 7,5 Millionen Euro vor.
Damit seien die Grenzen der Zumutbarkeit laut ver.di mehr als erreicht. „Der Geschäftsführung ist das jedoch nicht genug. Sie fordert einen Lohnverzicht von durchschnittlich bis zu 10.000 Euro des Jahresbruttogehalts als Sanierungsbeitrag aller Beschäftigten. Das ist mit uns nicht zu machen“, erklärte Frank Michael Munkler, ver.di Gewerkschaftssekretär. „Trotz weitgehender Zugeständnisse der Beschäftigten plant die Geschäftsführung weiter an einem Ausstieg aus dem BVD oder einer Ausgründung in eine Tochter ohne Tarifvertrag.“

Am 13.12.2019 will die Geschäftsführung dem Aufsichtsrat ihre Pläne vorstellen und dort eine Entscheidung über das weitere Vorgehen herbeiführen. Mit dieser Haltung gefährde die Geschäftsführung die Arbeitsplätze der 700 Beschäftigten im Bodenverkehrsdienst direkt und von vielen weiteren Beschäftigten am Flughafen mittelbar.
„Die Geschäftsführung hat seit Monaten nur das Ziel einer Tochtergründung verfolgt. Sie verschweigt bewusst, dass diese 50 bis 70 Millionen Euro Ablösezahlungen für die betriebliche Altersversorgung auslösen würde“, so Sven Kühn, ver.di Verhandlungsführer. „Wenn der Arbeitgeber eine tarif-lose Tochter gründet, dann werden die Beschäftigten aus dieser einen Streikbetrieb machen.“

Auch die tägliche Praxis des Flughafens sei hart an der Grenze dessen, was rechtlich zulässig sei. So sollen die Beschäftigungsverhältnisse von aktuell 67 befristet beschäftigten Kolleginnen und Kollegen, deren Befristung am Jahresende ausläuft, nicht verlängert werden. „Das ist ein Skandal. Erst recht, weil über 100 Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer zum 01.01.2020 befristet neu eingestellt werden sollen. Natürlich wieder befristet, und zwar für nur zwei Monate. Das ist einem öffentlichen Unternehmen unwürdig“, so Munkler.
Um Druck auf die Verhandlungen zu machen, werde hier mit der Angst um Arbeitsplätze gespielt. „Geschäftsführer Schrank hat in den Verhandlungen klargestellt, dass sich dieses Problem im Falle einer tariflichen Einigung erledigen würde“, so Tarifsekretär Kühn weiter. „Wir werden dieser rechtsmissbräuchlichen Praxis nicht tatenlos zusehen. Wir erwarten, dass alle zurzeit befristet Beschäftigten ein Angebot zur Verlängerung ihrer Arbeitsverträge bekommen. Darüber hinaus erwarten wir von den Gesellschaftern (Bund, Land NRW und Stadt Köln), den Aufsichtsratsvorsitzenden Merz zu stoppen und somit ein klares Bekenntnis zum Bodenverkehrsdienst im Flughafen abzugeben sowie die Gefährdung von Arbeitsplätzen zu stoppen.“

Für Hintergrundinformationen:
Frank Michael Munkler | 01705633665 |
Gewerkschaftssekretär für Verkehr, Köln-Bonn-Leverkusen

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