ver.di erzielt Tarifverträge für Bodenverkehrsdienste
Mrz. 2017, NewsBundesweite Pressemitteilung zu Abschluss in Berlin und nächste Schritte der Initiative „Damit Fliegen Sicher bleibt“
Berlin, 28. März 2017
In den frühen Morgenstunden des 28. März 2017 konnte ein Abschluss für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste an den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld erzielt werden. Danach wurde ein Ergebnis erreicht, das ein Volumen von etwa 14 Prozent bei einer Laufzeit von drei Jahren beinhaltet. In vier Erhöhungsschritten werden die Stundenlöhne deutlich erhöht, in einigen Vergütungsgruppen bis 2019 um 1,90 Euro.
Zuvor hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Tarifverhandlungen mit Arbeitgebern bei Bodenverkehrsdiensten an den Flughäfen Köln, Stuttgart, Hamburg, Frankfurt und Düsseldorf tarifliche Erhöhungen zwischen 10 8 und 20 Prozent abgeschlossen.
„Die in ver.di organisierten Beschäftigten haben damit gemeinsam mit ihrer Gewerkschaft dringend notwendige Schritte in Richtung einer existenzsichernden Bezahlung an vielen Standorten durchgesetzt“, betont ver.di Bundesvorstandsmitglied Christine Behle.
Es bleibe aber auch weiterhin noch vieles zu tun. Da nach wie vor kein Branchentarifvertrag bestehe, seien die erzielten Gehaltserhöhungen nicht flächendeckend eingeführt. So gebe es an den deutschen Flughäfen immer noch Dienstleister, die die Beschäftigten ohne Tarifvertrag mit Mindestlöhnen abspeisen und sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschafften.
Verschärfend komme hinzu, dass in der Luftfahrtbranche durch den wachsenden Marktanteil der Lowcoster ein verstärkter Kosten- und Preisdruck auf die Bodenverkehrsdienste drohe.
„Wir brauchen deshalb eine Lösung, mit der die Arbeitsbedingungen dem Preisdruck der Fluggesellschaften entzogen werden und die Branche für die Zukunft absichert“, erklärt Behle.
So habe beispielsweise British Airways deutschlandweit über 130 Beschäftigte an eine nicht tarifierte Handlinggesellschaft ausgegliedert.
„Bei den morgen stattfindenden Sozialplanverhandlungen in München erwarte ich von Britisch Airways aufgrund des Verlustes existenzsichernder Arbeitsbedingungen eine angemessene Kompensation für die Beschäftigten“, so die Gewerkschafterin.
Neben weiteren koordinierten Haustarifverhandlungen in Bodenverkehrsdienstunternehmen, die in diesem Sommer an den Flughäfen Stuttgart, Düsseldorf, Hannover, Frankfurt und Münster/Osnabrück durchgeführt werden, verstärke ver.di daher die Aktivitäten für einen zügigen Einstieg in Verhandlungen zu einem flächendeckenden Branchentarifvertrag.
Ziel dieses Branchentarifvertrages sei es, zugleich eine hohe Qualität der Dienstleistungen, auskömmliche Gehälter, gemeinsame Qualifikationsstandards und gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen zu garantieren. Nur dadurch können Sicherheitsstandards für Passagiere und Beschäftigte eingehalten und dem demographischen Wandel in den Bodenverkehrsdiensten Rechnung getragen sowie zukünftige Dauerkonflikte in dieser Branche vermieden werden.
ver.di werde sich dafür im Rahmen der ver.di-Initiative „Damit Fliegen sicher bliebt“ weiterhin stark machen.
Weitere Informationen auch unter https://www.verdi-airport.de